Ich werde jetzt zum letzten Mal versuchen, das paradoxe Modell aus erkenntnistheoretische Überlegungen zu klären, die mir erst jetzt klar geworden sind.
Zunächst muss gesagt werden, dass das Paradox im Denken selbst liegt, in unserem Konzept von Zeit und Moment, und ich werde versuchen zu zeigen, warum eine dialektische Methode nicht ausreicht, wie sie sich selbst versteht. Eigentlich ist es ausreichend, aber die dialektische Methode musste zu dem Schluss kommen, dass ihre Annahmen "Trennung" falsch sind. Das tut die dialektische Methode jedoch nicht. Sie akzeptiert, dass die Realität Widersprüche enthalten muss.
Es ist aber nicht die Realität, die sie enthält, sondern unseres Denken, unsere Sprache usw., die Widersprüche enthält, d.h. unsere Art, die Realität zu begreifen. Wir setzen voraus, ohne es zu beweisen, dass dies unbedingt der Fall sein muss. Und deshalb nenne ich die folgende Methode transzendent oder paradox. Nur die Methode, nicht die Realität.
Ich werde versuchen zu zeigen, dass die Annahmen der 'Trennung' falsch sind, nicht anzunehmen, dass sie falsch sind. Ich nehme an, dass sie wahr sind. Wir nehmen daher an, dass die Realität wirklich eine Trennung zwischen Subjekt und Objekt, Zeit und Moment, Form und Inhalt, A und Nicht-A usw. enthält.
Wir nehmen dies normalerweise an, weil wir es so ERLEBEN. Wir haben jedoch noch nicht bewiesen, dass diese Art der Wahrnehmung die einzige Form der Wahrnehmung oder die einzig wahre Wahrnehmung ist. Theoretisch können wir uns vorstellen, dass wir die Realität auf verschiedene Arten erleben könnten. Dass wir dies normalerweise nicht tun, ist kein Beweis.
Es ist dasselbe wie zu sagen, dass die Realität so ist, weil wir sie so erleben. Das ist aber nicht wissenschaftlich, denn die Theorie muss beweisen können, dass es unbedingt so sein muss. Und das heißt, es muss in der Lage sein, sowohl die Wahrheit seiner eigenen Voraussetzungen zu beweisen als auch die Unwahrheiten anderer Voraussetzungen zu widerlegen. Oder es muss zeigen können, dass egal welche theoretischen Annahmen wir anwenden, dann kommen wir zum gleichen Ergebnis, auch wenn nur theoretisch.
Und wenn das Ergebnis von allem gleichzeitig erlebt werden kann, dann entspricht die Theorie der Realität der 'Realität'.
Die grundlegendste Frage ist: "Wer bin ich?" Dass wir uns als Ich erleben, ist kein ausreichender Beweis dafür, dass es unbedingt und immer so sein muss. Wenn ich wirklich 'Ich' bin, muss es auch theoretisch bewiesen werden können, und bis heute habe ich keinen Beweis dafür gesehen.
Dass diese Frage eine Tabufrage ist, kann oder sollte auf keinen Fall eine Wissenschaft daran hindern, die unmittelbare Antwort in Frage zu stellen. Wir haben aus der Gesellschaft gelernt, dass wir ein Ich sind, und darauf basiert der größte Teil der Philosophie, ohne es beweisen zu können. Und wenn das falsch ist, was dann? Dann kann die Philosophie nicht die einzige Form der Wahrnehmung sein, und die Theorie muss notwendigerweise falsch sein, da sie ihre Prämisse als die einzige Wahrheit verkündet.
Das Folgende ist das sagenhafste, was ich je erlebt oder gesehen habe. Es geht gleichzeitig um Denken und Wahrnehmen. Es ist das Ergebnis von etwa drei Wochen intensives Denken und Wahrnehmen. Wie es passiert ist, werde ich später erzählen.
> > > VII.A.1 die wahre Voraussetzungen
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